Seit dem letzten Eintrag ist viel passiert und es fällt mir nicht leicht, einen Reisebericht von Zuhause aus zu schreiben.
Viel zu lange schiebe ich das schon vor mich hin und hoffe nun, dass ich noch alles zusammen bekomme.
Von Fort Nelson sind wir über Lake Louise nach Banff gefahren. Wir haben zwischendurch immer wieder angehalten und die atemberaubende Landschaft bestaunt. Unterwegs haben wir auch Andi und Marge wieder getroffen, die beiden hatten wir zuvor schon in Whitehorse und später nochmal in Alaska getroffen. Wir hatten sehr nette Tage und Abende miteinander.
Ein Glück das wir die beiden getroffen haben, denn unsere Gedanken waren in letzter Zeit schon viel zu oft in der Heimat.
Es ist uns schwer gefallen auch noch die letzten Tage zu genießen, wenn doch der Abschied und das Ende der Reise schon so nahe sind.
In Banff haben wir unser Auto dann der Freundin des "potentiellen" Käufers vorgeführt, da er selber nicht da war. Von Banff ging es nach Calgary auf einen Campingplatz. Dort haben wir das Auto auf einigen Internetplattformen angeboten und organisatorisch Sachen erledigt.
Unser größtes Glück war, das wir uns mit Nick und Amanda, welche wir in México kennengelernt haben, zum Abendessen verabredet haben. Nick hat eine Motorradwerkstatt in der Nähe von Calgary und hat uns eingeladen, dort zu Campen und an unserem Auto zu arbeiten. Wir waren ganze 10 Tage dort. Felix hat alle TÜV relevanten Sachen am Auto repariert und kontrolliert. Am Wochenende haben wir einen Ausflug in die Wälder unternommen und Nicks Gewehre ausprobiert. Abends waren wir des Öfteren gemeinsam essen und haben Reise Erlebnisse ausgetauscht.
Wir waren ständig in Kontakt mit potenziellen Käufern, besonders mit Jeremy, einer der ersten Interessenten liefen die Verhandlungen auf Hochtouren.
Wir haben eine Technische Inspection gemacht und der Dicke hat bestanden. Auch den Ablauf für den Import des Fahrzeugs hatten wir geklärt. Am Donnerstag den 10ten August war es dann soweit. Wir hatten alle Sachen gepackt und haben uns im der Früh mit Jeremy in Calgary, in der Nähe des Flughafens getroffen. Er hat sich das Auto angesehen und war nach einer Probefahrt überzeugt. Wir sind uns auch beim Preis einig geworden und als Felix und Jeremy den Import erledigt hatten haben wir auch gleich einen Flug für den nächsten Tag gebucht. Jeremy ist ein cooler Typ und wir haben die Hoffnung, das unser geliebtes Auto in guten Händen gelandet ist. Beim Abschied von Dicken, ist die ein oder andere Träne gekullert, es viel uns wirklich nicht leicht, los zu lassen.
Der Heimflug verlief gut, ein direkt Flug nach Frankfurt. Am Flughafen würden wir von Freunden und Felix seinem Papa überrascht. Die Freude war riesig, denn so mussten wir keinen teuren Mietwagen nach München nehmen. Zuhause angekommen war die Freude groß und da fast alles beim alten geblieben ist, gab es auch kaum Eingewöhnung Probleme.
In den nächsten Wochen haben wir unsere neue Wohnung bezogen und eingerichtet, die Doro hat ihre Familie in Köln besucht und es gab viele schöne Abende mit Freunden und Familie. Wir haben zusammen auf dem Oktoberfest gearbeitet und auch diese 18 tägige Tortur überstanden.
Doro fängt am 16ten ihren neuen Job in ihrer alten Firma an und Felix jobbt auch schon hier und da. Auch wenn uns die Heimkehr anfangs sehr leicht gefallen ist, sehnen wir uns mittlerweile doch hin und wieder zurück in die Zeit, wo wir unterwegs waren und in unserem Auto gelebt haben.Die nächsten Jahre werden wir wohl in München bleiben, doch Pläne für ein neues Auto gibt es schon und auch die nächste Tour ist schon in Planung.
Fazit:
Nach 61000 km, 17 Ländern, 716 Tagen on the Road, ist unsere Wundervolle Reise zu Ende. Wir haben unfassbar tolle Menschen kennengelernt, ob jung oder alt das hat keine Rolle gespielt.
8000 Liter Diesel, 46 Liter 10W40, neue Hinterachse, neues Getriebe, diverse andere Teile und fast schon unzählige Reparaturen haben wir gebraucht um unser Ziel zu erreichen. Doch der Weg war das Ziel und es war die wohl beste Entscheidung unseres Lebens.
Bis bald Doro und Felix