Samstag, 28. Mai 2016

25-28.05.2016 "Die Straße ist nicht gut fürs Auto, lass uns lieber umkehren"

Die Fahrt in die Berge war Landschaftlich gesehen ein Traum. Von der doch recht warmen Küste geht es innerhalb einer guten Stunde, auf über 4000 Meter hoch und man sieht die ersten Gletscher. Dann fährt man entlang der ganzen 6000er, weiter Richtung Norden. In Huaraz haben wir uns mal wieder auf einen Hotelparkplatz gestellt und danach waren wir in der Stadt und haben uns umgesehen. Am nächsten Tag wollten wir uns unbedingt die Laguna 69 ansehen, doch die Straße dorthin war der reinste Alptraum. Straße würde ich das ganze noch nicht einmal nennen, es war eher ein ausgewaschenes Flussbett. Die Doro hat noch gesagt:" lass uns lieber umdrehen, wir machen hier das Auto kaputt". Die Straße wurde nicht besser und nach 5 Kilometern haben wir das ganze dann abgebrochen und sind umgekehrt. Nachdem wir sehr günstig, 2€ für zwei Personen, Mittagessen waren, hatten wir beschlossen, weiter Richtung Ecuador, zurück an die Küste, zu fahren. Die Fahrt ging durch einen tollen Canion und als dann vor einem Tunnel noch eine Hängebrücke war, haben wir angehalten um Fotos zu machen. Bei diesem Stop ist uns aufgefallen, dass unsere Kabine hinten sehr stark runter hängt und dass das so nicht gehört. Nach einer schnellen Diagnose dann die Schreckensnachricht, unser Rahmen ist gebrochen.
Auf beiden Seiten, direkt bei den Hinterrädern, sind große Rissen und das Teil ist um Ca 10 Grad abgeknickt. Das ganze sah wirklich nicht gut aus und so wollten wir auf keinen Fall weitere stecken fahren. Zufälligerweise hatten uns zwei deutsche Reisende, in Lima, von einem Rahmenbruch an ihrem neuen Fordpickup erzählt. Das ganze ist in Mexiko passiert und die Reparatur, ging schnell und war günstig, seitdem sei der Rahmen viel stabiler und besser. In unserer iOverlander App, die Bibel für Reisende mit dem Auto, haben wir einen Campingplatz mit benachbarter Werkstatt gefunden, in dem Ort, wo wir Mittagessen waren, gerade mal 26 Kilometer, wieder zurück. Ganz vorsichtig und langsam, sind wir dorthin gefahren, der Rahmen ist stabil und nichts ist passiert. Der Campingplatzbesitzer, Jaimie, ist super nett und hilfsbereit. Wir haben die Kabine abgekoppelt und sind zusammen mit ihm, zu dem Mechaniker seines Vertrauens gefahren.
Dieser wird uns den Rahmen wieder zurecht biegen und verlangt dafür, moderate 30€. Leider muss er vorher noch einen Traktor reparieren, so dass wir einen Tag warten müssen. Sobald der Rahmen wieder gerade ist, fahren wir dann, wieder zusammen mit Jaimie, zu einer anderen Werkstatt und lassen das ganze ordentlich verstärken, so dass der Rahmen nicht mehr bricht und Stabiler ist. Wieder einmal hatten wir Glück im Unglück, genau im richtigen Moment einen Menschen wie Jaime kennen zu lernen und das wir unsere Kabine abnehmen können, erleichtert uns die Reparatur ungemein und erspart uns jede Menge Zeit und Geld. 
Früher als erwartet hatte unser Mechaniker Zeit für uns. Mit Hilfe von einem Wagenheber, zwei Eisenketten und einer Eisenbahnschiene haben wir der Rahmen wieder zurecht gezogen.
Eine recht einfache und brachiale Methode, aber es hat gut funktioniert. Am Nachmittag hat Jaimie dann einen Preis bei einem Schweißer für uns ausgehandelt. Dieser wird uns nun den Rahmen, für umgerechnet 105€, von zwei Seiten, mit jeweils 6,5mm starken Eisenplatten, verstärken. Ursprünglich meinte er es würde reichen, wenn man den Riss mit einer Länge von 25cm schient. Wir wollten das ganze aber so stabil wie möglich haben und nun wird der Rahmen auf der gesamten Länge der Blattfedern verstärkt. Da alle Anbauteile und Schrauben komplett durchgerostet sind und wir wollen, dass er alles ordentlich macht, haben wir ihm noch einmal 30€ angeboten, damit er ordentliches Material und neue Schrauben besorgen kann. Dieser kleine Obolus hat ihn sehr gefreut und er zeigte sich zuversichtlich, das er alles am nächsten Abend erledigt hat. 
Gerade waren wir bei ihm, die Arbeit sieht vernünftig aus, allerdings wird er heute wohl eher nicht mehr fertig.

Mittwoch, 25. Mai 2016

22-24.05.2016 Lima, eingeparkt im Verkehrs Chaos

Die Fahrt nach Lima verlief problemlos. Auf dem Weg waren wir noch einkaufen und selbst die Fahrt zu unserem Hostelparkplatz war noch ganz ok. Recht beengt standen wir zusammen mit vier anderen Autos auf dem Parkplatz vom Hitchhikers Hostel.
Am Abend sind wir noch zum Essen gegangen, es gab Burger im Nobelvirtel Miraflores. Die Nacht war aufgrund der Klingel, die jedes Mal geläutet wurde, wenn jemand rein oder raus wollte, besonders für die Doro sehr laut und unruhig. Am nächsten Vormittag haben wir leider recht erfolglos ein paar Surfshops, nach einer Tasche für unser Brett abgeklappert. Dann sind wir mit einem Bus in die Altstadt gefahren und haben uns dort die Kirchen und anderen alten Gebäude angesehen.
In Chinatown gab es am Abend eine Suppe, sehr günstig und sehr lecker. Die Nacht war, dank Oropax, viel besser als die vorherige. Nach einem gemütlichen Frühstück, mit frischen Brezen, ja im Nobelviertel von Lima bekommt man sowas, haben wir das Auto aufgeräumt und wollten eigentlich weiter Richtung Norden fahren, doch das Tor war zugeparkt und wir mussten warten, bis das Auto weg war. Hat ja nur zwei Stunden gedauert. Wir haben das gute Internet genutzt und günstige Flüge zu den Gallapagosinseln gefunden und gebucht. Wenn nicht alles schief geht, dann fliegen wir Mitte Juni nach Gallapagos!
Irgendwann war dann auch das Auto mal weg und wir konnten uns den Weg durch das Großstadtchaos Richtung Norden Bahnen, die Augen überall, eine Hand auf der Hupe und den Fuß auf der Bremse, ging es eine gute Stunde durch Lima. Da unser Zeitplan nicht aufgegangen ist, stehen wir jetzt 200 Kilometer nördlich von Lima an der Küste. Hier gibt es einen netten kleinen Campingplatz, wir sind mal wieder alleine dort, abgesehen von unglaublich vielen verschiedenen vögeln und einer schönen Lagune, ist hier nichts weit und breit

. Morgen in der früh geht es dann weiter Richtung Codeliera Blanca, wieder in die Berge und wieder auf über 4000 Meter!

Sonntag, 22. Mai 2016

16-21.05.2016 Surfersparadise in Peru Part 1

Vormittags haben wir uns die Linien von Nasca und von Pelpa angesehen, es sind riesige Zeichnungen in der Wüste, die vor hunderten von Jahren gemacht wurden
. Nachmittags sind wir in Cerro Azul angekommen. Der Spot ist ein Traum, wir stehen hier direkt an der Strandpromenade, 20 Meter vom Meer entfernt und 50 Meter vom Lineup entfernt. Es ist ein Ferienort, wo im Sommer die Hölle los sein muss, doch wir haben hier





mittlerweile Herbst und somit sind hier abgesehen von ein paar Surfern, keine Leute. Die einheimischen sind super nett und es stört keinen, dass wir hier stehen. Vormittags ist es ziemlich neblig, doch Nachmittags kommt die Sonne meistens durch. Felix ist natürlich gleich ins Wasser, es ist nicht ganz so kalt wie in Chile, aber die Wellen brechen hier fast genauso schön wie in Puerto Cillo. Am Abend hat jeder etwas gekocht und zum Essen haben wir uns dann alle zusammen an einen Tisch gesetzt. Wir sind hier 4 Autos, mit jeweils einem Pärchen aus, Kanada, Chile, Österreich und Deutschland. Am nächsten Morgen ist Felix dann wieder ins Wasser und hat seine ersten Wellen bis zum Strand gesurft. Der Spot ist ein nach links wegbrechender Pointbreak und die Welle bricht sehr langsam und stetig Ca 100 Meter bis zum Strand. Wenn man die 100 Meter gesurft ist, geht man am Strand entlang, bis zu ein paar Felsen, dort muss man dann wieder 20 Meter Paddeln und man sitzt wieder im Lineup, ein Traum! Mittags bekamen die Surfer noch Besuch von einem Seeotter und einigen Delfinen, diese kommen regelmäßig in die Bucht zum Spielen und zum jagen. Hier muss ein Riesen Sardinenschwarm gewesen sein, denn es waren Hunderte Vögel in der Luft, die reihenweise im Sturzflug ins Meer geschossen sind und kleine Fische rausgefischt haben. Das war auf jeden Fall ein irres Naturspektakel! Wir sind am Abend wieder früh ins Bett gegangen, denn es wird immer noch früh dunkel und morgens ist hier Ebbe und da sind die Wellen am besten. Teilweise ist man hier echt alleine im Wasser und hat die Wellen ganz für sich. Die Tage verschwimmen ein bisschen, die Doro war mittlerweile auch surfen und macht große Fortschritte, leider zeigt sich die Sonne nicht mehr und die ganze Küste hängt in einem Dunst Nebel. Ohne Sonne ist es nicht besonders warm und wir werden, morgen nach Lima fahren. Wir hoffen, das sonntags nicht ganz so ein verrückter Verkehr ist und wir gut durch die Hauptstadt kommen.

Montag, 16. Mai 2016

12.-16.05.2016 Im Westen geht's schneller nach Norden

Nach dem Trek brauchten wir erstmal einen Tag Pause. Wir haben Wäsche gewaschen, Internetkram erledigt und hatten den Campingplatz ganz für uns. Abends haben wir sogar einen Film über das Internet streamen können. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich weiter fahren, doch unsere Wäsche war immer noch klitschnass. Also sind wir mit einem Collectivo nach Pisaq gefahren und haben uns dort die Ruinen angesehen, doch ehrlich gesagt waren diese, nachdem wir Machu Pichu gesehen hatten, nicht so beeindruckend.
Doch es hat Spaß gemacht mal mit den einheimischen einen Minibus zu teilen. Am nächsten Morgen kam dann doch mal die Sonne raus und unsere Wäsche wurde trocken. Das Auto ist nach 10 Tagen Standzeit etwas träge angesprungen, doch es ist angesprungen! Unser Ziel war Ca 220 Kilometer entfernt, doch unser Reiseführer und andere Overlander haben uns eine Fahrzeit von 5-6 Stunden prophezeit. Wir konnten das nicht so recht glauben, da die Straße durchgehend geteert ist. Und geteert war sie auch, doch es ging die ganze Zeit in Serpentinen rauf und runter. Auf den 220 Kilometern haben wir auch noch 6000 Meter Höhenunterschied bewältigen müssen.
Das Auto hat alles gut mitgemacht und das Upgrade des Kühlsystems hat sich mal wieder bezahlt gemacht. Schon fast im Dunkeln haben wir, mitten im nirgendwo, eine Art Campingplatz erreicht.Nach 6 Stunden Fahrt durch absolut beeindruckende Berge waren wir dann doch etwas erschöpft. Eigentlich bietet der Inhaber des Geländes hier Raftingtouren an, aber er lässt auch Overlander auf seinem Grundstück campieren. Als wir ankamen war gerade eine Gruppe vom Raften zurück und es wurde ein traditionelles Essen vorbereitet, Einige Frauen waren bei den Toiletten und schabten gerade das Fell von den Cuys. Ein Cuy ist ein Meerschweinchen und hier eine Delikatesse, doch ohne Fell erinnern die kleinen Nager eher an Ratten. Glücklicherweise musste die Doro nicht mehr sehen, wie sie die Tiere im Anschluss ausgenommen haben. Ob wir diese Delikatesse nochmal probieren werden? Wir werden sehen... Bei uns gab es jedenfalls Brot mit Avocado und Käse. 
Tag zwei Richtung Küste verlief ähnlich wie der erste Tag, wieder ging es bergauf und bergab. Wir haben für 420 Kilometer Ca. 8 Stunden gebraucht. Das Auto läuft immer noch super. Mussten durch zwei Polizeikontrollen, waren aber nette Beamte und wir durften ohne was zu zahlen weiter fahren. Alle haben uns vor den Korrupten Polizisten in Südamerika gewarnt, doch wir sind noch an keinen geraten. Im Dunklen sind wir in Nasca angekommen und standen die Nacht über auf einem Hotelparkplatz.
Heute schauen wir uns die riesigen Zeichnungen in der Wüste ,die Nascalinien, an und dann geht es nach Cerro Azul, dort treffen wir die Österreicher wieder und gehen surfen!