Mittwoch, 4. Mai 2016

30.04-03.05.2016 El Gringos in Peru

Von Copacabana bis zur Peruanischen Grenze waren es gerade mal 10 Kilometer. Dort angekommen, funktionierte der Computer der Peruaner natürlich nicht. Der Zollbeamte war ein komischer Vogel und als Felix dann auch noch etwas auf dem Zolldokument für das Auto falsch ausgefüllt hat, ist der gute komplett aus der Fassung geraten. Lediglich 3 Soles (die peruanische Währung), nicht ganz ein Euro, konnten ihn besänftigen und wir konnten nach Peru einreisen. Dann an der Tankstelle die nächste Überraschung, Diesel kostet hier 2,7€, doch zum Glück nicht pro Liter, sondern pro Gallone. Wir wissen zwar immer noch nicht ob englische oder Amerikanische Gallone, doch der Sprit ist immer noch recht günstig. Bis jetzt sind die Straßen in Peru garnicht mal so schlecht, etwas unebener und mehr Schlaglöcher, aber gut befahrbar. Wir sind also nach Puno gefahren, dort haben wir einen bewachten Parkplatz gefunden und die Autos abgestellt. Es war Samstag und die ganze Stadt war ein riesiger Marktplatz, wir haben ein paar Autoteile und Lebensmittel erstanden. Am Abend waren wir richtig lecker und sehr günstig essen, zurück beim Parkplatz dann die Überraschung, das Tor ist verschlossen und die Autos eingesperrt. Auch nach einer Stunde klingeln und klopfen hat uns keiner aufgemacht. Neben an war eine Bar und wir haben uns bei einem Kühlen Getränk beraten, wie und wo wir die Nacht verbringen. Ein Günstiges Hotel war schnell gefunden, doch Herb und Felix wollten noch die hiesigen Clubs und Diskotheken besuchen. Auch sie haben nach ein paar merkwürdigen Erfahrungen und paar mehr Drinks, das Hotel wieder gefunden. Nach einer für alle vier nicht so tollen Nacht, konnten wir am Morgen zu den Autos, alles war an Ort und Stelle. Mittags sind wir dann zu den schwimmenden Schilfinseln gefahren, natürlich haben wir mal wieder das schrottigste Boot erwischt, dafür aber eine sehr nette Familie auf ihrer Schilfinsel. Dort haben sie uns erklärt, wie man eine solche Insel baut und wie man darauf lebt. Diese Leute leben ausschließlich vom Tourismus und dementsprechend geht es da auch zu, doch uns hat der Ausflug trotzdem gefallen, weil die Leute wo wir waren sich richtig mühe gegeben haben und sichtlich Spaß daran hatten. Da wir uns eine weitere Nacht im Hotel ersparen wollten, sind wir am Nachmittag noch zu den Sillunstani Ruinen gefahren, dort gibt es die Möglichkeit zu campieren, man muss lediglich den Eintritt für die Ruinen bezahlen. Wir wussten von anderen Overlandern schon, das dort nachts gerne ein komischer Mann klopft und Sachen verkaufen will. Abends, wir lagen schon im Bett, hat es dann auch geklopft, wir haben einfach nicht aufgemacht und der Typ ist wieder verschwunden. Morgens haben wir uns die Ruinen angeschaut
und nach einem gemeinsamen Frühstück, haben wir uns von unseren Österreichischen Freunden verabschiedet, sie wollen schnell wieder zum Surfen ans Meer und wir wollen noch etwas länger in den Anden bleiben. Wir sind Richtung Cuzco gefahren, wollen uns aber vorher noch die letzte Hängebrücke, welche jedes Jahr aufs neue aus Gräsern gebaut wird, anschauen. Die Hängebrücke, hier Q'eswachaca genannt, liegt abseits von den Üblichen Touristen wegen und wir mussten ein gutes Stück auf Kieswegen in die Berge reinfahren. Hier wird es gegen 
18 Uhr dunkel und wir haben uns neben der Straße, in einen kleinen Steinbruch gestellt, etwas außerhalb von einem kleinen Dorf. Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, näherten sich ein paar Taschenlampen, anfangs hatten wir Angst, doch als Felix raus ging um mit den Leuten zu reden, stellte sich heraus, das sie "lediglich" um unsere Sicherheit besorgt waren und uns einen Stellplatz in ihrem Dorfzentrum anbieten wollten. Diesen haben wir dankbar angenommen, denn in Nachbardorf war eine Party und wir hätten nachts wohl noch Besuch von ein paar betrunkenen bekommen. Zudem haben Sie uns gesagt, dass man in Peru nicht Wildcampen soll, denn die Polizei kommt gerne vorbei und verlangt dann eine "Gebühr". Nachdem uns das halbe Dorf besucht und inspiziert hatte, haben wir endlich schlafen können.
Am nächsten Morgen sind wir dann zur Q'eswachaca gefahren, wiedererwartens war die Straße durchgehend geteert und sehr angenehm zu befahren, einzig entgegenkommende Autos wären ein Problem gewesen, denn besonders breit war die Straße ja nicht. Da es gerade mal 
8 Uhr morgens war, waren wir auch die einzigen, die dort unterwegs waren und hatten die Hängebrücke für uns alleine. Dies ist die letzte Brücke, die jedes Jahr aufs neue aus geflochtenen Grasseilen gebaut wird. Es Arbeiten Ca 200 Menschen zwei Wochen lang, jedes Jahr, Anfang Juni an dieser Hängebrücke. Es ist eine Tradition, die von zwei benachbarten Dörfen, seit Inka Zeiten gepflegt wird, denn die beiden Dörfer trennt eine tiefe Schlucht mit einem Fluss am Grund.
Eine Straße gibt es erst seit einigen Jahren. Obwohl wir nicht wussten, ob die Brücke sicher ist, haben wir uns getraut sie zu betreten und sind nicht abgestürzt! Felix ist ohne Handy und so als erster gegangen und hat sich immer gut festgehalten, ziemlich wackelige Angelegenheit, doch drunter war ja Wasser, im schlimmsten Fall wäre er baden gegangen. Auf dem Weg zurück zum Auto kam dann der Brückenwächter und hat uns noch einiges zur Geschichte und Bauart erzählt. Wir sind dann wieder ins Auto gestiegen und nach Cuzco gefahren, Großstadtverkehr in Peru ist mal richtig stressig, nicht nur das jeder fährt wie er gerade will, es wird permanent gehupt und oft gehen die Straßen steil bergauf oder bergab. Mit unserem unübersichtlichen, 3,5 Tonnen Auto, ist sowas jedesmal eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine. Dank unseres, in solchen Situationen, wirklich hilfreichen, Navigationsgerätes haben wir unbeschadet und ohne Umwege, etwas oberhalb des Stadtzentrums einen Campingplatz erreicht. Hier stehen wir nun mit einigen anderen Overlandern, genießen die Sonne, warme Duschen und WLAN.

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