Montag, 15. August 2016

09.-15.08.2016 Kaffee und alles was man dazu wissen mus

In Salento waren wir bummeln und Felix hat einen Hut bekommen. Zum Mittagessen sind wir nach Filandia, einem süßem kleinen Örtchen, gefahren.
Abends sind wir Richtung Manizales auf eine Kaffeeplantage gefahren und haben dort die nacht verbracht. Es hatte kostenlosen Kaffee und einen schönen Swimmingpool, gelegen zwischen Hügeln, auf denen Kaffee wächst.
Doro hat abends, heimlich, noch einen Kuchen gebacken, denn Brigitte hatte am nächsten Tag Geburtstag. Nach einem Geburtstagsfrühstück, sind wir zu einer anderen Kaffeeplantage gefahren und haben dort eine Führung gemacht. Es war super interessant, der Weg von der Bohne, zur Pflanze, die ganze Pflege, die Ernte, die Sektion, das Rösten und dann die Zubereitung. Abends wurden wir von Brigitte noch zu einem Geburtstagsessen eingeladen. In der Finca bekamen wir ein schönes Steak serviert.
Da unser Heimflug naht und wir noch 500 Kilometer vor uns hatten, mussten wir uns am nächsten Morgen leider von den beiden verabschieden. Wir sind Richtung Bogota aufgebrochen, die Straße ging bergauf, wo wir langsam fahren müssen, damit der Motor nicht zu heiß wir und bergab, wo wir auch langsam fahren müssen, damit die Bremsen nicht heiß werden. Auch wenn wir uns so langsam in den Ausläufern der Anden befinden, sind die Pässe hier immer noch auf über 3000 Meter. Für 250 Kilometer haben wir mal wieder 6-7 Stunden gebraucht, denn einen Stau hatte es ja auch noch und die LKWs sind noch langsamer als wir. Die Nacht haben wir an einer Tankstelle geschlafen und früh morgens ging es weiter nach Villa de Leyva, hier hat es ein sehr schönes Hostel/Campingplatz und der Besitzer ist Overlander erfahren. Wir können unser Auto hier sicher abstellen und der Preis beträgt gerade mal 10€ die Woche. Die letzten Tage haben wir mit packen, putzen, waschen und weiteren Vorbereitungen verbracht. Im Dorf gab es ein Riesen fest und wir waren in netter Gesellschaft, mit weitern Overlandern und einem sehr netten Kolubianischen Motorradclub.
 
Am Dienstag fahren wir dann mit dem Bus nach Bogota, verbringen dort noch eine Nacht und am Mittwoch sitzen wir schon im Flieger Richtung Heimat!

Dienstag, 9. August 2016

04-08.08.2016 Eine Plattfuß mit Folgen...

Unser geflickter Reifen hat durchgehend etwas Luft verloren. Wir haben ihn nochmal mit einer weiteren Gummiwurst bestückt, aber es wollte nicht besser werden. In Cali sind wir zu einer Gomeria gefahren und wollten den Reifen dort "professionell" flicken lassen. Im Wasserbad mussten wir leider feststellen, das der Mantel fast überall kleine Risse hat und an vielen Stellen Luft verliert. Neue Reifen besorgen, stand zwar schon lange auf unserer TodoListe, allerdings hatten wir gehofft, das Ganze erst nach dem Heimaturlaub, erledigen zu müssen. Aber es kommt wie es kommt, der Reifen war nicht mehr zu retten und wir wollten mit dem Sieb nicht weiter fahren. Etwa zwei Kilometer weiter, sind wir fündig geworden. Ein Reifenhändler, hat unsere Reifen, etwas größer, und mit einer viel höheren Traglast, auf Lager gehabt. Wir haben, auf Drängen von Doro, gleich 5 Reifen gekauft, damit wir ein ordentliches Ersatzrad haben. Etwa zwei Stunden später, hatte unser Dicker also neue Schlappen, Goodyear Wrangler 225/75 R16 G32 Carga, mit einer Zulässigen Ladung von 1320 Kilo pro Reifen. Alles in allem haben wir Ca. 600€ gezahlt. Damit die neuen Reifen, nicht gleich schräg abgefahren werden, wollten wir noch zum Spureinstellen fahren, dort hat der Mechaniker, festgestellt, das ein paar Gummis und ein Radlager nicht in Ordnung sind. Also bevor wir die Spureinstellung machen können, sollten wir das in Ordnung bringen lassen. Eine Werkstatt um die Ecke, wollte für die paar Kleinigkeiten, 350€ und meinte sie bräuchten 3 Tage. Über unsere iOverlander App, haben wir schnell eine Bessere Werkstatt gefunden. Bei JJR Automoritz, wurden wir herzlich empfangen, wir durften, zusammen mit Brigitte und Daniel, im Hof übernachten, und man hat uns zugesichert, dass sie alle Arbeiten am nächsten Tag erledigen können und teuer werde es auch nicht. Ein Stammkunde der Werkstatt, Papalito, wollte uns am Abend zu einem Restaurant fahren, er konnte sich nicht entscheiden, welches er uns jetzt empfehlen soll, so hat er uns einfach alle Restaurants von Cali gezeigt und dabei noch eine Stadtführung gegeben. Wir haben uns dann für eine wirklich tolle Pizzaria entschieden und zum Nachtisch gab es im Nachbar Laden, Selbstgemachtes Italienisches Eis. Mit dem Taxi ging es zurück zur Werkstatt, wo wir vom Nachtwächter schon erwartet wurden. Morgens um 7 Uhr waren die Mechaniker schon am rödeln und den ganzen Tag haben permanent mindestens 2 Leute an unserem Wagen geschraubt. Um die Gummis an den Blattfedern zu wechseln, muss man fast die ganze Hinterachse demontieren, bei dieser Gelegenheit hat es sich angeboten, die Blattfedern gleich noch zu verstärken, der Dicke war hinten schon sehr weich. Die Radlager waren völlig in Ordnung und wurden nur gesäubert, neu eingefettet und wieder eingebaut. Die Gummis vorne waren auch schnell getauscht, nur die neuen Blattfedern wollten nicht so recht passen. Am Nachmittag sind die Mechaniker mit den Federn dann zu einem Spezialisten gefahren und haben die Pakete neu machen lassen. Als die Jungs mit dem Revidierten Blattfederpaketen, gegen Abend wieder kamen, war es schon Dunkel, wollten 5 Mechaniker dafür sorgen, dass alles am selben Tag noch fertig wird.
Leider, haben die neuen Gummibuchsen nicht gepasst und uns wurde klar, das wir noch eine Nacht bleiben müssen. Brigitte und Daniel sind am Vormittag schon zum Lago Calima vorgefahren und mussten jetzt also noch einen Tag warten. Den ganzen Tag über, waren gut betuchte Leute in der Werkstatt, welche ihre Spielzeuge dort warten lassen. Sie haben sich alle sehr für uns interessiert und am Abend wurden wir wieder zum Essen eingeladen, wieder Pizza, dieses Mal aber in einem anderen Laden, auf einem Berg mit Blick auf Cali. Die Leute in Kolumbien sind wirklich ganz besonders, man hat immer das Gefühl, dass sie sich sehr darüber freuen, das wir ihr Land bereisen. Wir haben viele Tipps und tolle Einblicke in das Leben der "Reichen" in Cali bekommen. Jeder hier, der etwas Geld hat, besitzt ein Ferienhaus am See, ein Quad, einen Oldtimer Jeep, ein Boot und den allerneuesten Geländewagen. 
Am nächsten Morgen ging dann alles sehr schnell, die neuen Teile passten und fast alle anwesenden Mechaniker haben an unserem Auto geschraubt. Um 11 Uhr waren wir beim Spureinstellen und um 11:30 haben wir dann die Rechnung gezahlt, uns sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen, 748000 Pesos! Es Waren anderthalb Tage, mindestens zwei Mechaniker, permanent an unserem Auto, wir haben Zwei neue Blattfedern bekommen und diverse andere Teile, auch das Spureinstellen haben wir nicht selber gezahlt und am Ende verlangen die umgerechnet gerade mal 230€! Dies war die beste, schnellste, netteste und günstigste Werkstatt von ganz Südamerika!
Mit einem ganz neuen Fahrgefühl, sind wir zum Lago Calima gefahren. Der Dicke ist durch die etwas größeren Reifen und die verstärkten Blattfedern, bestimmt 5cm Höher als vorher. Auch die Kurvenlage und das Schaukeln bei den unebenen Straßen, ist viel besser als vorher. 
Am See haben wir Brigitte und Daniel wieder getroffen. An dem Stausee, hat es immer Wind und er ist bekannt als guter Kitesurfing Spot. Als wir ankamen, war Daniel gerade am Kiten und kam später völlig erschöpft wieder. Abends haben wir unseren Grill ausgeklappt und lecker Burger gegrillt. Am Samstag haben wir einen Ruhe Tag eingelegt und die Männer waren, leider erfolglos, Angeln. Abends sind anstatt der geangelten Fische, Würstchen auf dem Grill gelandet.
 Am Sonntag wollten wir nach San Cipriani fahren, doch nach 13 Kilometern standen wir vor einer gesperrten Straße. Wir mussten einen Umweg von Ca. 1,5 Stunden, über kleine Dörfer und abenteuerliche "Straßen" fahren. Als wir endlich ankamen, war es schon 3 Uhr und um nach San Cipriani zu kommen, muss man die letzten 12 Kilometer, mit einem Selbstgebauten, durch ein Motorrad angetrieben, Zug durch den Urwald fahren.
Man sitzt auf einem zusammen genagelten Holzgestell, mit Kugellagern wird das ganze auf alten Eisenbahnschienen gehalten und an einer Seite hängt ein altes Moped, wo der Hinterreifen auf dem Gleis sitzt. Mit dieser schwindligen Konstruktion, fährt man mit durchaus rasanter Geschwindigkeit, Ca 20 Minuten durch den Dschungel, wobei wir das ganze Teil, einmal als uns eine anderes Gefährt entgegen kam, von den Gleisen heben mussten, damit man aneinander vorbei kam. Angekommen im Ort, waren wir etwas essen und noch im Fluss schwimmen. Die Rückfahrt verlief ähnlich, nur das unser Fahrer noch rasanter unterwegs war. Am Abend sind wir wieder zum Lago Calima gefahren, denn ab 8 Uhr ist die Straße nicht mehr gesperrt gewesen und wir wollten uns den Umweg über die Dörfer ersparen. Leider waren wir nicht die einzigen, mit dieser Idee und so haben wir 4 Stunden im Stau gestanden. Als wir am Campingplatz ankamen, war es schon 22:30 Uhr und alles war zu. Wir haben die Nacht auf einer Grünfläche neben der Straße geschlafen und sind am nächsten Morgen Richtung Salento weiter gefahren. Die Doro muss etwas schlechtes gegessen haben, denn sie hatte den Ganzen Tag und Nacht so schlimme Bauchschmerzen und Durchfall, dass wir schon kurz davor waren ein Krankenhaus auf zu suchen. In Salento haben wir einen netten Platz gefunden und die Doro hat Antibiotika bekommen und hat sich über die Nacht, ganz gut erholen können.

Donnerstag, 4. August 2016

28.07-02.08.2016 Trampolin del Muerte, der erste Unfall und der erste Platte

Am See hat es leider wieder mal geregnet, Daniel und Brigitte haben Goulasch gekocht und wir haben bei uns im Auto gegessen. Am nächsten Morgen sind wir Richtung Mocoa gefahren, das Trampolin Del Muerte, auch die Todesstraße von Kolumbien genannt. Wir haben für 80 Kilometer, gute 5 Stunden gebraucht. Die Straße war nicht geteert, teilweise sehr steil und die meiste Zeit, so eng, das entgegenkommende LKWs, zu einer echten Herausforderung wurden. Einmal hat uns ein Lkw gestreift, und eine Sandblechhalterung verbogen.
Doch das Auto hat die Aufgabe gut gelöst. 6 Kilometer südlich von Mocoa, wollten wir auf einen Hostelparkplatz fahren und dort die Nacht verbringen, doch als wir links abbiegen wollten, ist uns ein Motorrad, von Hinten, in unseren linken Kotflügel gecrasht.
Die drei Jungs auf dem Moped, sind glücklicherweise, auf dem Grünstreifen neben der Straße gelandet.
Wir waren erstmal total geschockt und haben uns vergewissert, das es den Motorradfahrern gut geht, der Fahrer hatte zwei Schürfwunden und die Beifahrer waren unverletzt. Die Jungs wollten uns trotz Überholverbot und gesetztem Blinker, überholen. Sie kamen so schnell von hinten, das Felix sie im Rückspiegel nicht gesehen hat. Unser Auto hat einen schönen Blechschaden, eine Lampe ist kaputt und unseren Schnorchel hat es auch zerlegt. Wir mussten lange auf die Polizei warten und haben den ganzen Verkehr aufgehalten.
Es haben sich immer mehr Leute um uns rum versammelt und uns zugesichert, das wir keine Schuld an dem Unfall haben und uns keine Sorgen machen sollen. Als die Polizei kam, haben sie erstmal den Motorradfahrer fertig gemacht und versucht ihn Geld für unseren Schaden abzuknüpfen, doch die Jungs waren arm wie Kirchenmäuse. Daniel und Brigitte haben uns sehr geholfen, denn wir haben vor lauter Schock, vergessen Fotos zu machen. In dem Stau, den wir verursacht haben, standen auch noch zwei weitere Overlander, Anita und Roche, die uns auch gleich geholfen haben. Wir konnten unser Auto auf den Parkplatz vom Hostel stellen und den Stau somit beenden. Da die Versicherungen in Südamerika, nur für Personenschäden haften, hat man wenig Chancen, den Schaden an seinem Auto, gezahlt zu bekommen. Man kann ein Gerichtsverfahren einleiten, allerdings werden dafür alle Beteiligten Autos, für drei Monate, Konfisziert und selbst dann hat man wenig Chancen auf Geld. Wir sind also auf unserem Schaden sitzengeblieben. Mit einem Hammer, viel Klebeband und ein paar Kabelbindern, haben Felix und Daniel, das Auto wieder halbwegs zusammen geflickt, sodass wir ohne Probleme weiter fahren können.
Von Mocoa ging es dann am nächsten Tag weiter nach San Augustin. Es hat wieder geregnet und in den Bergen, werden wir auf einmal von den Schweizern angehupt, wir halten an, denn wir haben unseren ersten Platten. In einer Art Einfahrt, zu einer kleinen Zuckerfabrik, konnten wir, im strömenden Regen, das Rad demontieren. Eine M8x30 Schraube hatte sich in unseren Reifen gebohrt.
Mit unserem Flickzeug, haben wir den Reifen wieder repariert und konnten wieder weiter fahren. Leider mussten wir auch feststellen, das bei dem Unfall, unsere Spur etwas verstellt wurde und die Lenkung jetzt etwas mehr Spiel hat als vorher aber alles halb so wild. In San Augustin haben wir uns am nächsten Tag einige Gräber mit schönen Steinskulpturen angesehen.
Am Abend ging es noch zu einer anderen Grabstätte, welche wir am nächsten Morgen besucht haben.
Der Weg nach Popayan, wurde zur reinsten Tortur, denn die Straße war nicht geteert und bestand eigentlich nur aus Schlaglöchern, wenn man die 50 Kilometer Länge mit ein rechnet, war dies wohl die schlechteste Straße von Südamerika. Wir sind 5 Stunden später, unbeschadet, in Popayan auf einem wirklich schönen Campingplatz angekommen. Wir haben Werner, Christiane und einige andere Overlander wieder getroffen. Den Rest des Tages haben wir entspannt und abends haben wir den Grill angeworfen.
 
Am Montag haben wir uns die Stadt angesehen, komplett weiß, im Kolonialstil gebaut, ist dies ein wirklich schöner Ort. In einem Autoteileladen, haben wir neue Heckleuchten und ein paar andere Teile erstanden. Felix hat sich gefühlt, wie ein Kind im Spielzeugparadies, denn sie hatten wirklich alles was wir wollten und das auch noch zu sehr günstigen Preisen. Auch passende Autoreifen hätte es gegeben, doch wir wollen noch bis Medellin warten, denn dort ist die Reifen Auswahl noch größer und die Reifen hoffentlich noch günstiger. Generell ist Kolumbien sehr günstig, so zahlt man hier für ein Mittagsmenü gerade mal 1,5€ und eine Schachtel Zigaretten kostet 50 Cent, nur der Diesel ist teurer als in Ecuador. Nachmittags am Campingplatz hat Felix am Auto gebastelt
und abends haben wir, mit den Schweizern zusammen, Burger gegrillt. Am nächsten Morgen, sind wir zum Markt, welcher jeden Dienstag statt findet, nach Silvia gefahren. Hier kommen die Einwohner, aus den umliegenden Dörfern, zusammen und man erlebt ein buntes Markttreiben, wo bei die meisten eine sehr schöne Tracht anhaben. Wir haben ein paar Männliche Mitbringsel erstanden und uns selber eine schöne Hängematte gekauft. Danach sind wir weiter Richtung Cali gefahren und haben dort einen Schönen Platz, auf einer ehemaligen Kaffeeplantage gefunden. 

Ach ja, wir haben die Flüge für Unseren Heimat "Urlaub" gebucht. Wir landen am 18.08 um 17:25 Uhr in München.