Dienstag, 9. August 2016

04-08.08.2016 Eine Plattfuß mit Folgen...

Unser geflickter Reifen hat durchgehend etwas Luft verloren. Wir haben ihn nochmal mit einer weiteren Gummiwurst bestückt, aber es wollte nicht besser werden. In Cali sind wir zu einer Gomeria gefahren und wollten den Reifen dort "professionell" flicken lassen. Im Wasserbad mussten wir leider feststellen, das der Mantel fast überall kleine Risse hat und an vielen Stellen Luft verliert. Neue Reifen besorgen, stand zwar schon lange auf unserer TodoListe, allerdings hatten wir gehofft, das Ganze erst nach dem Heimaturlaub, erledigen zu müssen. Aber es kommt wie es kommt, der Reifen war nicht mehr zu retten und wir wollten mit dem Sieb nicht weiter fahren. Etwa zwei Kilometer weiter, sind wir fündig geworden. Ein Reifenhändler, hat unsere Reifen, etwas größer, und mit einer viel höheren Traglast, auf Lager gehabt. Wir haben, auf Drängen von Doro, gleich 5 Reifen gekauft, damit wir ein ordentliches Ersatzrad haben. Etwa zwei Stunden später, hatte unser Dicker also neue Schlappen, Goodyear Wrangler 225/75 R16 G32 Carga, mit einer Zulässigen Ladung von 1320 Kilo pro Reifen. Alles in allem haben wir Ca. 600€ gezahlt. Damit die neuen Reifen, nicht gleich schräg abgefahren werden, wollten wir noch zum Spureinstellen fahren, dort hat der Mechaniker, festgestellt, das ein paar Gummis und ein Radlager nicht in Ordnung sind. Also bevor wir die Spureinstellung machen können, sollten wir das in Ordnung bringen lassen. Eine Werkstatt um die Ecke, wollte für die paar Kleinigkeiten, 350€ und meinte sie bräuchten 3 Tage. Über unsere iOverlander App, haben wir schnell eine Bessere Werkstatt gefunden. Bei JJR Automoritz, wurden wir herzlich empfangen, wir durften, zusammen mit Brigitte und Daniel, im Hof übernachten, und man hat uns zugesichert, dass sie alle Arbeiten am nächsten Tag erledigen können und teuer werde es auch nicht. Ein Stammkunde der Werkstatt, Papalito, wollte uns am Abend zu einem Restaurant fahren, er konnte sich nicht entscheiden, welches er uns jetzt empfehlen soll, so hat er uns einfach alle Restaurants von Cali gezeigt und dabei noch eine Stadtführung gegeben. Wir haben uns dann für eine wirklich tolle Pizzaria entschieden und zum Nachtisch gab es im Nachbar Laden, Selbstgemachtes Italienisches Eis. Mit dem Taxi ging es zurück zur Werkstatt, wo wir vom Nachtwächter schon erwartet wurden. Morgens um 7 Uhr waren die Mechaniker schon am rödeln und den ganzen Tag haben permanent mindestens 2 Leute an unserem Wagen geschraubt. Um die Gummis an den Blattfedern zu wechseln, muss man fast die ganze Hinterachse demontieren, bei dieser Gelegenheit hat es sich angeboten, die Blattfedern gleich noch zu verstärken, der Dicke war hinten schon sehr weich. Die Radlager waren völlig in Ordnung und wurden nur gesäubert, neu eingefettet und wieder eingebaut. Die Gummis vorne waren auch schnell getauscht, nur die neuen Blattfedern wollten nicht so recht passen. Am Nachmittag sind die Mechaniker mit den Federn dann zu einem Spezialisten gefahren und haben die Pakete neu machen lassen. Als die Jungs mit dem Revidierten Blattfederpaketen, gegen Abend wieder kamen, war es schon Dunkel, wollten 5 Mechaniker dafür sorgen, dass alles am selben Tag noch fertig wird.
Leider, haben die neuen Gummibuchsen nicht gepasst und uns wurde klar, das wir noch eine Nacht bleiben müssen. Brigitte und Daniel sind am Vormittag schon zum Lago Calima vorgefahren und mussten jetzt also noch einen Tag warten. Den ganzen Tag über, waren gut betuchte Leute in der Werkstatt, welche ihre Spielzeuge dort warten lassen. Sie haben sich alle sehr für uns interessiert und am Abend wurden wir wieder zum Essen eingeladen, wieder Pizza, dieses Mal aber in einem anderen Laden, auf einem Berg mit Blick auf Cali. Die Leute in Kolumbien sind wirklich ganz besonders, man hat immer das Gefühl, dass sie sich sehr darüber freuen, das wir ihr Land bereisen. Wir haben viele Tipps und tolle Einblicke in das Leben der "Reichen" in Cali bekommen. Jeder hier, der etwas Geld hat, besitzt ein Ferienhaus am See, ein Quad, einen Oldtimer Jeep, ein Boot und den allerneuesten Geländewagen. 
Am nächsten Morgen ging dann alles sehr schnell, die neuen Teile passten und fast alle anwesenden Mechaniker haben an unserem Auto geschraubt. Um 11 Uhr waren wir beim Spureinstellen und um 11:30 haben wir dann die Rechnung gezahlt, uns sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen, 748000 Pesos! Es Waren anderthalb Tage, mindestens zwei Mechaniker, permanent an unserem Auto, wir haben Zwei neue Blattfedern bekommen und diverse andere Teile, auch das Spureinstellen haben wir nicht selber gezahlt und am Ende verlangen die umgerechnet gerade mal 230€! Dies war die beste, schnellste, netteste und günstigste Werkstatt von ganz Südamerika!
Mit einem ganz neuen Fahrgefühl, sind wir zum Lago Calima gefahren. Der Dicke ist durch die etwas größeren Reifen und die verstärkten Blattfedern, bestimmt 5cm Höher als vorher. Auch die Kurvenlage und das Schaukeln bei den unebenen Straßen, ist viel besser als vorher. 
Am See haben wir Brigitte und Daniel wieder getroffen. An dem Stausee, hat es immer Wind und er ist bekannt als guter Kitesurfing Spot. Als wir ankamen, war Daniel gerade am Kiten und kam später völlig erschöpft wieder. Abends haben wir unseren Grill ausgeklappt und lecker Burger gegrillt. Am Samstag haben wir einen Ruhe Tag eingelegt und die Männer waren, leider erfolglos, Angeln. Abends sind anstatt der geangelten Fische, Würstchen auf dem Grill gelandet.
 Am Sonntag wollten wir nach San Cipriani fahren, doch nach 13 Kilometern standen wir vor einer gesperrten Straße. Wir mussten einen Umweg von Ca. 1,5 Stunden, über kleine Dörfer und abenteuerliche "Straßen" fahren. Als wir endlich ankamen, war es schon 3 Uhr und um nach San Cipriani zu kommen, muss man die letzten 12 Kilometer, mit einem Selbstgebauten, durch ein Motorrad angetrieben, Zug durch den Urwald fahren.
Man sitzt auf einem zusammen genagelten Holzgestell, mit Kugellagern wird das ganze auf alten Eisenbahnschienen gehalten und an einer Seite hängt ein altes Moped, wo der Hinterreifen auf dem Gleis sitzt. Mit dieser schwindligen Konstruktion, fährt man mit durchaus rasanter Geschwindigkeit, Ca 20 Minuten durch den Dschungel, wobei wir das ganze Teil, einmal als uns eine anderes Gefährt entgegen kam, von den Gleisen heben mussten, damit man aneinander vorbei kam. Angekommen im Ort, waren wir etwas essen und noch im Fluss schwimmen. Die Rückfahrt verlief ähnlich, nur das unser Fahrer noch rasanter unterwegs war. Am Abend sind wir wieder zum Lago Calima gefahren, denn ab 8 Uhr ist die Straße nicht mehr gesperrt gewesen und wir wollten uns den Umweg über die Dörfer ersparen. Leider waren wir nicht die einzigen, mit dieser Idee und so haben wir 4 Stunden im Stau gestanden. Als wir am Campingplatz ankamen, war es schon 22:30 Uhr und alles war zu. Wir haben die Nacht auf einer Grünfläche neben der Straße geschlafen und sind am nächsten Morgen Richtung Salento weiter gefahren. Die Doro muss etwas schlechtes gegessen haben, denn sie hatte den Ganzen Tag und Nacht so schlimme Bauchschmerzen und Durchfall, dass wir schon kurz davor waren ein Krankenhaus auf zu suchen. In Salento haben wir einen netten Platz gefunden und die Doro hat Antibiotika bekommen und hat sich über die Nacht, ganz gut erholen können.

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