Mittwoch, 19. Oktober 2016

13-19.10.2016 Schlechte Straßen, Wochenendstau und Behördengänge in Medellin

Die ersten paar Kilometer waren sehr ungewohnt, wir mussten uns erst einmal wieder an das Fahrverhalten von unserem Dicken gewöhnen. Hinzu kommt, das die ersten Kilometer aus sehr schlechter Fahrbahn bestanden. Es hat fast eine Stunde gedauert, bis wir entspannt fahren konnten, doch dann war wieder alles beim Alten. Unser eigentliches Ziel, war Medellin, gut 500 Kilometer weit weg. Wir haben für die ersten 250 Kilometer, sage und schreibe 7 Stunden gebraucht. Die Nacht haben wir in Cimitarra verbracht. Dort hatte es ein Schwimmbad mit Restaurant und wir durften die Nacht dort stehen. Im Restaurant waren wir neben zwei Geburtstagsgesellschaften, die einzigen Gäste, doch diese Kolumbianischen Frauen Geburtstage haben es in sich. Es wird zwar kein Alkohol getrunken, dafür aber um so lauter, uns unbekannte, Spiele gespielt.
Wir haben uns in unser Auto verkrochen und einen Tatort geschaut. 
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Medellin, zum Glück mit besseren Straßen und weniger Bergen. Mittags in Medellin sind wir erstmal zum Jumbo, einem Riesen Supermarkt mit deutschen Produkten, gefahren und haben uns mit Lebensmitteln eingedeckt.
Anschließend sollte es nur noch die 22 Kilometer zum Campingplatz gehen. Unser Navi hat den richtigen Weg nicht finden können und nach dem wir fast 1,5 Stunden im Stadtverkehr fest
hingen, haben wir beschlossen, den längeren Umweg durch die Berge zu nehmen. Nach einer weiteren Stunde, es wurde schon dunkel, sind wir endlich angekommen. Nach einer Carbonara sind wir tot müde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag haben wir klar Schiff gemacht. Felix hat am Auto gebastelt und Doro Sachen verräumt und Wäsche gewaschen.
Abends haben wir zusammen mit den anderen Overlandern ein Feuer gemacht und bei einem kühlen Bier, Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht. Schneller als wir dachten, sind wir wieder in unserem Reisemodus gekommen.
Am Samstag haben wir José, den Vater eines guten Freundes von uns, angerufen. Wir haben ihn besucht und mussten einmal durch komplett Medellin fahren, glücklicherweise nicht mit dem Auto, sondern mit Seilbahnen und der Metro.
José wohnt am Stadtrand von Medellin, in La Aurora, oben auf einem Berg. Seine Wohnung ist im 12ten Stock, quasi das "Penthouse", mit dem wohl besten und schönsten Blick über ganz Medellin.
Wir sind zusammen Mittagessen gegangen und anschließend haben wir eine Stadtführung, mit allerhand Historischen Hintergrund Informationen, vom Balkon aus genossen. José lebt schon seit Jahren in Medellin und spricht hervorragend Englisch. Abends sind wir wieder mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Campingplatz gefahren, leider ist die letzte Seilbahn nicht mehr gefahren und wir mussten mit einem Taxi, einen Umweg von 25 Kilometern nehmen. Erst das zweite Taxi war überhaupt bereit uns mitzunehmen und der Fahrer sagte noch, dass die Rechnung sehr hoch ausfallen würde. Wir waren sicherlich 45 Minuten unterwegs bis wir ankamen, die Rechnung allerdings viel mit 10€, für unsere Verhältnisse, nicht sonderlich hoch aus.
Am Sonntag wollten wir eigentlich schon Richtung Karibik unterwegs sein, doch uns ist aufgefallen, dass unser Import Permit für das Auto am Freitag schon ausläuft. Das könnte man auch in cartagena verlängern, doch sollte da was schief gehen, schaffen wir es von dort nicht mehr rechtzeitig nach Ecuador zurück. Also bleiben wir noch bis mindestens Dienstag in Medellin und versuchen es dort zu verlängern. Montag ist hier Feiertag und wir sind, wie viele andere, nach El Penol gefahren. Die Fahrt hat 3 Stunden gedauert, obwohl es nur 64 Kilometer waren, wir standen immer wieder im Stau. In Guatape war die Hölle los und nachdem wir uns den Ort angesehen hatten, sind wir ein Stück weiter gefahren um außerhalb des Ortes zu stehen. Dort haben wir ein Schweizer Pärchen, welche zuvor auch auf dem Campingplatz in Medellin standen, getroffen.
Es hat hier viel geregnet und endlich kamen die Sandbleche mal zum Einsatz, allerdings nicht bei unserem Auto, sondern bei einen Einheimischen, der sich mit seinem Twingo, komplett eingegraben hatte. Abends bekamen wir von unseren Kolumbianischen Nachbarn dann noch etwas Suppe geschenkt, welche wunderbar geschmeckt hat. 
Montag, Columbus Tag, ein Feiertag, sind wir gleich morgens auf den Peñòn de Guatape gestiegen, ein Felsen, von dem aus man die Komplette Gegend überblicken kann.
Die 740 Treppenstufen waren wirklich anstrengend.
Um jeglichen Stau zu vermeiden, sind wir danach gleich wieder zurück zum Campingplatz bei Medellin gefahren. Dort haben wir den Nachmittag entspannt verbracht. 
Dienstag in der Früh, ging es mit dem Taxi zur Dian, die Zollbehörde von Kolumbien. Wir müssen das Temporäre Import Dokument unseres Autos verlängern lassen. Behördengänge sind in Südamerika überall gleich, man benötigt einen Haufen Kopien und wenn man was falsch gemacht hat, schaltet man auf dummen Ausländer. Wir haben versucht auf möglichst viel Verständnis zu setzten, so dass wir nicht mit unserem Auto Vorfahren müssen. Felix hat ein Video gedreht und per Email an die zuständige Beamtin geschickt. Jetzt hoffen wir das die Videoinspektion, von unserem Auto, ausreicht und wir nicht mit dem Dicken durch das Großstadtchaos von Medellin fahren müssen. Dort gibt es nur Einbahnstraßen, die bergab und bergauf gehen und in unserem Navi nicht verzeichnet sind. Jetzt warten wir hoffend auf unsere Papiere, damit wir endlich aus dem Regnerischen Medellin, Richtung Karibik fahren können.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für den Bericht und die Fotos, Ja, ihr seid wirklich schnell wieder in eurem Reisemodus angekommen. Der Berg mit den Stufen sieht wirklich lustig aus und der Blick von da ist auch erstaunlich!
    Ich wünsche Euch ganz wenig Staus, schöne glatte Straßen und drück die Daumen, dass immer alles mit dem bürokratischen Papierkram zügig klappt! Wünschen kann man ja, oder? Und hoffe natürlich auch, dass Euer Transfer nach Panama nicht so teuer wird und auch glatt über die Bühne geht.
    Wir vermissen Euch hier sehr und denken an Euch!
    Liebe Grüße, Umarmung, Eure Eva

    AntwortenLöschen