Freitag, 8. April 2016

05-08.04.2016 Wie der Berg uns zum Propheten führte



Wie meistens ging es morgens nach dem Obligatorischen Kaffee weiter Richtung Norden. Doch dieses Mal mussten wir auf den ersten 20 Kilometern auch noch 2160 Höhenmeter überwinden, ein neuer Rekord,
doch leider mit Folgen. Unser Motor ist recht heiß geworden und bei einem Fotostop auf der Hochebene, haben wir festgestellt, das wir recht viel Öl verlieren, wir mussten Ca einen Liter nachfüllen. Nach weiteren 50 Kilometern, beim Frühstücksstop, haben wir wieder einen Liter nachgefüllt und konnten die Stelle, wo es leckt lokalisieren, wieder an der Vakuumpumpe, die schon mal repariert wurde. Glücklicherweise war in unserer iOverlander App eine Werkstatt markiert, mit diversen Empfehlungen. Dort angekommen haben wir die Münchner, die wir zuvor schon in Puerto Natales getroffen hatten, wieder getroffen. Die Werkstatt repariert eigentlich nur Hebebühnen, doch der Inhaber, Luiz, ist ein Leidenschaftlicher Bastler und Overlander, seine geheime Passion ist es anderen Reisenden zu helfen. Er lässt gerade den Motor von seinem Camper überholen und sein Mechaniker hat unsere Vakuumpumpe repariert. Unsere Dichtung an der Vakuumpumpe hatte sich verabschiedet, weil das Motoröl zu heiß geworden ist. Nachdem wir ja noch nach Bolivien und Peru wollen und dort noch höhere Berge sind, hat Luiz gemeint, das unser Kühlsystem dafür definitiv nicht gemacht ist. Desweiteren haben wir festgestellt, das zuwenig Kühlwasser im Kühler war. Wieder hatten wir viel Glück, den unser Motor hat keinen weitern Schaden davon genommen. Luiz hat uns empfohlen, das ganze System zu überarbeiten und weitere Lüfter zu installieren. Er hat uns seine Werkstatt zu Verfügung gestellt. Also haben Herb und Felix sich am nächsten Morgen auf den Weg in die Stadt gemacht um diverse Teile zu organisieren, garnicht so leicht, denn man sie mussten in Ca 30 Läden laufen und sind erst nach 4 Stunden fündig geworden. Erstanden haben wir einen Größeren Lüfter und zwei Elektroventilatoren. Der Einbau ging recht schnell,
doch wie bekommt man diese Teile jetzt auch noch richtig angeschlossen? Luiz hat uns empfohlen, einen Thermoschalter am Motor zu installieren, also ist Felix wieder losgelaufen, hat wieder diverse Autoteileläden abgeklappert und kam letztendlich mit einem etwas zu großen Thermoschalter zurück. Um diesen nun am Motor zu verbauen, haben Luiz und Felix ein Größeres Gewinde in den Motor drehen müssen, doch dank dem dafür nötigen Werkzeug und Fachwissen von Luiz, hat es Funktioniert. Jetzt musste der ganze Kram "nur noch" verkabelt werden. Also ging es wieder mal zur Schultafel und Luiz hat einen Schaltplan aufgezeichnet und dem Felix das ganze erklärt. Eigentlich hat er jedesmal, wenn wir etwas am Auto nicht verstanden hatten, eine Zeichnung gemacht und uns Unterricht in Maschinenbau gegeben.
Das ganze hat besonders den Jungs sehr viel Spaß gemacht. Jetzt durfte Felix noch lernen, wie man anständig Lötet. Jetzt haben wir anstelle von einem viel zu kleinem Lüfter, einen Größeren Lüfter und zwei Elektroventilatoren, sich automatisch bei einer Kühlwassertemperatur von 85 Grad zuschalten und bei 82 Grad wieder abschalten. Gestern haben wir noch einen Ölwechsel machen lassen und uns mit Luft und Ölfiltern eingedeckt.
Danach ging es noch zum Spureinstellen, weil unser Linkes Vorderrad sich Schräg abgefahren hatte.
Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Dieselfilter und etwas Gas, dann sind wir für Bolivien gerüstet. Dem Auto von unseren Österreichischen Freunden, fehlte eigentlich nichts, doch allein die Suche nach einem Ölfilter für ihren T4 VW Bus hat ganze zwei Tage in Anspruch genommen. Doch mit Hilfe eines sehr netten Chilenen haben sie auch einen Ölwechsel bekommen und passende Filter gefunden. Zwischendurch hat Luiz noch beide Fahrzeuge inspiziert und für Reisetauglich befunden. Wir durften die Nächte über in seiner Werkstatt schlafen und kamen in den Genuss einer Heißen Dusche und einer Waschmaschine.
So greislich Antofagasta auch ist, die Menschen hier sind super Nett und Hilfsbereit. Da Luiz kein Geld von uns wollte, haben wir noch einen Geschenkkorb für ihn besorgt. Heute geht es weiter, wieder auf der Suche nach einem guten Surfspot und Sonne. 

1 Kommentar:

  1. Euer Auto sorgt immer wieder erfolgreich dafür, dass ihr nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennenlernt. In Frankreich gibt es übrigens auch schöne Surfspots. :)

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