Samstag, 23. April 2016

19-22.04.2015 Die drei Wüstenschiffe

Nachdem Frühstück, Empanadas von einem Straßenstand, haben wir noch ein paar Internet Sachen erledigt. Dann ging es, mittlerweile schon nachmittags, zu besagtem Zugfriedhof, ein wirklich toller Platz. Dort haben wir ein Schweizer Pärchen, Franziska und Martin, kennen gelernt, mit einem Landrover, sodass wir am Abend zu sechst waren. Die beiden sind seit einem guten Jahr vom Norden her unterwegs und auch in unserem Alter.  Es gab super interessante Gespräche und wir haben sehr viele wertvolle Tipps für den Norden bekommen. Am nächsten Tag mussten alle noch ein paar Besorgungen machen bevor es auf den Salar ging. Am Salar angekommen, haben wir die Schweizer wieder getroffen und der "Salzsee" hat seinem Namen alle Ehre gemacht, denn es stand fast überall Wasser auf dem Salar, teilweise bis zu 1,5 Meter tief. Wir haben lange überlegt und einheimischen zugeschaut, wo und wie sie ihre Autos durch das Wasser und den Salzschlamm fahren.
Eine Fahrspur rechts vorbei an den Tiefen Stellen, sah nicht so gefährlich aus und da wir nun mit drei Autos, zwei davon mit Seilwinde, unterwegs waren, haben wir uns doch zu dem Wagniss entschieden, die Rechte Spur zu probieren. Der Landrover vorne, der VW Bus in der Mitte und wir hinten, sind wir langsam und vorsichtig in die Salzwüste rein gefahren. Es stellte sich heraus, dass nur die ersten 1000 Meter geflutet waren und wir schnell wieder auf dem Trockenen fahren konnten und man war das eine geniale Sache! Man hat das Gefühl man fliegt mit 60 km/h über eine komplett ebene Fläche, es gibt keine Straßen und man kann sich lediglich anhand des Kompasses und einiger markanter Berge orientieren, wie auf dem offenen Meer.
Wir haben einige Fotostops eingelegt, doch die Wolken wollten einfach nicht verschwinden.
Am Nachmittag sind wir zur Incainsel gefahren und haben dort im Windschatten eine Wagenburg gebaut und lecker gekocht.
Die Sonne geht hier schon 
um 19 Uhr unter, so dass alle früh ins Bett sind. Unsere Gasheizung ist die einzige die auf dieser Höhe gut funktioniert, die anderen haben Dieselheizungen die völlig verrußen würden. Wir haben auch wieder unsere Winterschlafsäcke auspacken müssen, denn hier hat es nachts Ca -5 Grad. Auch morgens ist es noch sehr kalt und wir schauen immer, das wir die Motoren Richtung Sonnenaufgang stellen, damit sie warm werden und besser anspringen. Wer früh ins Bett geht kann auch früh aufstehen. Unser Tag startet mittlerweile schon um 7 Uhr. Gemütlich wird Kaffee und Frühstück gemacht und um 10 geht es dann mal weiter. Wieder über den Salar, wieder mehrere Fotostops, wieder zu einer Insel und wieder wird gekocht. Der Sonnenuntergang war der Hammer!
Die Mädels haben dazu Glühwein genossen und die Jungs heißen Whiskysour. Am nächsten Morgen ging es Richtung Vulkan Thunupa, dort am Fuße gibt es Höhlen mit 3200 Jahre alten Mumifizierten Menschen. Die Straße zur Höhle, wurde uns als gut befahrbar beschrieben, sie hat sich allerdings zur anspruchsvollsten Bergpiste, die wir je gefahren sind, entwickelt. Der Landrover hatte wenig Probleme, hat aber doch stellenweise sehr stark geschwankt, unser Auto ist nur dank Untersetzgetriebe und Allrad hoch gekommen und das auch nur mit viel Gewackel und Krach, der VW Bus hat kein Untersetzgetriebe und musste einmal angeschoben werden, da er hinter uns den Schwung verloren hatte. Die Mumien, seit 3200 Jahren unangetastet, waren Gruselig und eindrucksvoll zugleich.
Der Weg nach unten war wieder die reinste Schaukelpartie, doch alle Autos haben die Tortur ohne Schäden überstanden. Zurück auf dem Salar haben wir dann endlich gute Fotos hinbekommen, sodass alle mit schönen Andenken wieder Richtung Uyuni fahren wollten. Dieses Mal, auf dem Weg zurück nach Uyuni hat der Salzsee seinem Namen alle Ehre gemacht, denn teilweise war er spiegelglatt und mit Ca 3cm Wasser bedeckt, eine sehr komische Oberfläche zum fahren, denn man hat irgendwie die ganze Zeit das Gefühl, dass man auf Eis fährt und jederzeit einbrechen kann. Doch wir sind gut durchgekommen und keiner ist stecken geblieben. Runter von dem Salz haben wir die Autos waschen lassen, damit sie keine allzu großen Schäden nehmen. Jetzt sind zumindest die Autos wieder vom Salz befreit. Abends sind wir alle noch zum Essen in Uyuni gegangen, unser letzter Abend zu dritt, denn Martin und Franziska sind auf dem Weg Richtung Süden und wir wollen heute Richtung La Paz aufbrechen.

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