Dienstag, 19. Januar 2016

14.01.2016 Südwärts mit Bob dem Baumeister und Outbacksurfern auf Motorrädern


Die Fähre über die Magellanstraße war ein absolutes Highlight! Es hat ordentlich gewindet und die Welle war teilweise auch nicht ohne. Wer oben stehen wollte, wurde nass. Selbst auf dem Parkdeck haben wir die gischt noch abbekommen. 

Dann endlich auf Feuerland geraten wir auf die schlechteste Straße die wir bis jetzt hatten. Maximal Geschwindigkeit war 30 Km/h. Nach ca 50km sehen wir die Motorräder von den verrückten Australiern, sie stehen an einer windschutzhütte. Wir halten an und treffen in der Hütte auf weitere bekannte aus dem Hostel, die 3 Jungs mit den Fahrrädern. Keine 5 Minuten später kommt ein Mietwagen angefahren mit weiteren Hostelbewohnern. Das war wirklich sehr lustig. 

Zusammen mit den Australiern machen wir uns auf in Richtung Argentinische Grenze. Auf ihren völlig überladenen, mit jeweils zwei Surfbrettern bestücken, Geländemotorädern, sind sie denn noch schneller als wir und bald nur noch eine Staubwolke am Horizont. Doch diese Spinner haben wir heute insgesamt 7 Mal getroffen! Das letzte Mal gab es auf einem Parkplatz, am Boden sitzend, Kaffee und Matetee.
Wir denken das wir die Jungs nicht das letzte Mal getroffen haben, sie haben die gleiche Rute wie wir.
Eigentlich könnte man über die Typen einen eigenen Blogeintrag machen aber ich versuche es hier mal die besten Situationen zu schildern. Es ist ein Trio, bestehend aus einem relativ vernünftigen Kerl, ein total verplanter Kerl und ein absoluter Draufgänger. Der "vernünftige" ist der Kopf der drei und hat soweit alles ganz gut geplant und organisiert. Seine beste Story ist, Fish for Breakfast. Sie haben an einem Fluss "gecampt", dazu später, er sieht morgens einige Angler und denkt sich, so ein Fisch wäre jetzt eine feine Sache. Da er aber keine Angel und auch keine Anglergenehmigung hat, muss die Harpune herhalten. Kurz ins kalte Wasser, 2 Min später schauen die einheimischen Angler recht verdutzt, da kommt er doch glatt mit einem Fisch am Speer heraus. Er hat das größte Motorrad und auch sonst sieht es bei ihm sehr organisiert aus.
Der verplante ist den beiden anderen nachgeflogen und dachte sich so eine panamericana macht man doch mal eben in 4 Monaten. Er ist heute schon zwei mal mit seinem Bike umgefallen und hatte seinen Schlafsack und seine Luftmatratze so schlecht am Motorrad befestigt, dass es ihn während der Fahrt in Hinterrad gerutscht ist und von alle dem nicht viel mehr als ein paar fetzten übergeblieben ist. 
Der Draufgänger hat uns mit locker 100kmh im stehen auf der schotterpiste überholt. Sein Slang bzw. Dialekt ist so stark das wir kaum etwas verstehen. Zumal der Typ immer aussieht als ob er gerade erst aufgestanden ist.
"Campen" hab ich so geschrieben, weil Australier in der Regel nicht in Zelten schlafen sondern in so genannten swags, diese Dinger sind Zelt, Matratze und Schlafsack in einem, aufgrund dessen allerdings nicht sehr leicht und wirklich sperrig. Sie haben sich also kurzerhand jeder ein Zelt, eine Luftmatratze und einen Schlafsack gekauft. Die Handhabung diese Equipment fällt ihnen aber immer noch schwer, so dass sie in schiefen Zelten, in viel zu dünnen Schlafsäcken auf halb aufgeblasenen Luftmatratzen schlafen. Es hat wirklich Spaß gemacht sie beim "Aufbau" zu beobachten und den ein oder anderen wohlgemeinten Ratschlag mussten sie sich auch noch anhören.
Heute Nacht stehen wir ganz alleine am Rio Grande, südlich der gleichnamigen Stadt und freuen uns das wir wieder so richtig unterwegs sind.


PS: Doro entwickelt sich langsam zu BoB der kleine Baumeister. Bei Geländefahrten stört uns seit längerem schon ein lautes knarzen rechts vorne an der Windschutzscheibe und Felix wollte schon den scheibenrahmen Abnehmen und das ganze untersuchen. Doch die Doro steckt einfach ein Stück von einer alten Zigarettenschachtel zwischen Scheibe und A-Säule und siehe da, das knarzen ist weg! Seit dem bewahrt sie eine leere Zigarettenschachtel für alle Fälle im Handschuhfach auf....

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